NLE-Stadtspaziergang am 28. Juni 2025
Kurz zusammengefasst:
Beim Stadtspaziergang des NLE informierten sich BürgerInnen gemeinsam mit Bürgermeisterin Christiane Meyer über aktuelle Entwicklungen in Ebermannstadt. Im Fokus standen unter anderem der neue Wohnmobilstellplatz, Verkehrsprobleme am Oberen Tor und rund um den Friedhof, der neue Spielplatz am Mühlgraben sowie Fragen zur Aussegnungshalle und zum Hitzemanagement. Dabei wurde deutlich: Für eine nachhaltige und sichere Stadtentwicklung braucht es kreative Lösungen und das Engagement aller Beteiligten.
Der Einladung zum NLE-Stadtspaziergang folgten am Samstagvormittag Mitglieder des NLE-Vorstands und der NLE-Stadtratsfraktion sowie interessierte BürgerInnen. Die NLE-Vorsitzende, Bürgermeisterin Christiane Meyer übernahm persönlich die Führung.
Wohnmobilstellplatz am Oberen Tor
Ausgangspunkt war der neue, großzügigere Wohnmobilstellplatz am Oberen Tor. Hier haben die Stadtwerke Ebermannstadt eine Stromversorgung eingerichtet. Die Abrechnung der entsprechenden Kosten sowie der Übernachtungsgebühr samt Kurtaxe erfolgt digital über einen QR-Code. Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass damit nur ein erster Schritt zu einer urlauberfreundlichen Gestaltung getan ist. Ein Frischwasseranschluss und eine Möglichkeit zur Abwasserentsorgung sollten – möglicherweise auch an anderer Stelle – folgen. Fraktionssprecher Erwin Horn hob hervor, dass die Maßnahme auch als landkreisweites Pilotprojekt gilt. Es soll möglichst viele Nachahmer finden, vor allem in den Mitgliedsgemeinden der ILE Fränkische Schweiz AKTIV. Wohnmobilmanagerin Nicole Marquis kümmert sich seit Herbst 2023 um diese Aufgabe.
Verkehrssituation am Oberen Tor
Viel Diskussionsstoff bot am Oberen Tor auch die Verkehrssituation, die gerade am Samstag äußerst unübersichtlich war. Pkw fahren aus den Parkplätzen der beiden Supermärkte und aus dem Langzeitparkplatz beim Getränkemarkt aus. Ihnen wird die Sicht teilweise durch parkende Omnibusse versperrt. Zugleich kommen Radfahrer aus der Stadt und stoßen auf das Ende des Radwegs. Um die Fortsetzung auf der anderen Seite zu erreichen, müssten sie sich links einordnen und die Straße queren. Dadurch entstehen – vor allem für Familien mit Kindern – riskante Situationen. Kompliziert wird es auch für Kunden der Supermärkte, die zu Fuß unterwegs sind. Für sie ist kein extra Gehbereich eingerichtet, sie müssen sich durch den ein- und ausfahrenden Pkw-Verkehr durchfinden und zugleich auf die vorbeifahrenden oder von gegenüber einbiegenden Fahrzeugen achten – mitunter durchaus eine Herausforderung.
Wer weiter Richtung Gasseldorf will, landet an der Einmündung in die Ramstertalstraße. Die viel befahrene Staatsstraße 2685 bietet Spaziergängern und Radfahrern keine Querungshilfe. Für sie ist es besonders unübersichtlich, weil viele Pkw zu den Supermärkten abbiegen.
Dass der Verkehrsfluss im gesamten Bereich genauer analysiert werden muss, lag auf der Hand. Dabei muss vor allem die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
Spielplatz Mühlgraben
Viel Anklang fand der neu errichtete Spielplatz am Mühlgraben. Dort wurden auch Bäume gepflanzt, die künftig Schatten spenden sollen. Für die Bürgermeisterin wäre es trotzdem ein Anliegen, diesen und auch die anderen Spielplätze mit Sonnensegeln auszustatten. In diesem Zusammenhang wurde die Idee diskutiert, im jeweiligen Umfeld Spielplatzpaten zu finden, die ehrenamtlich bereit sind, den Zustand des Spielgeländes zu beobachten. Sie könnten bei der Stadt Bescheid sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist oder bei einfachen Mängeln auch einmal selbst Hand anlegen. Auf diese Weise würde die Arbeit des städtischen Bauhofs unterstützt, der für den sicheren und sauberen Zustand in erster Linie verantwortlich ist.
Aussegnungshalle
Über den Stand der Sicherungsarbeiten für die seit Monaten gesperrten Aussegnungshalle informierte Bürgermeisterin Christiane Meyer. Nässe, die durch das Dach eindrang und aufsteigende Feuchtigkeit haben dem Bauwerk stark geschadet. Als Sofortmaßnahme wurde das Dach fachmännisch abgedichtet. Nun wird eine Einschätzung darüber erwartet, ob eine Sanierung wirtschaftlich ist, oder ob an einen Neubau zu denken ist. In beiden Fällen wird mit hohen Kosten gerechnet, die im Haushalt noch gar nicht abgebildet sind. Eine Sanierung der großen Freitreppe in dem schwierigen Hanggebiet kommt ja noch hinzu. Und schließlich ist der Generalplan für die Gesamtsanierung des Friedhofs mitzudenken, der vor einigen Jahren vom Stadtrat gebilligt wurde. Auch hier ist eine Finanzierung noch völlig ungewiss.
Verkehr in der Friedhofstraße
Vom Eingangsbereich des Friedhofs aus wird deutlich, dass die Verkehrssituation in der Friedhofstraße neue Ideen braucht. Viele Anwohner, auch aus dem Mühlgraben und dem Bereich Sollerin, befürchten stärkeren Durchgangsverkehr Richtung Breitenbacher Straße, sobald die neue Tankstelle eröffnet ist. Tatsächlich hat die Friedhofstraße unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Sie ist Erschließungsstraße für das gesamte Wohngebiet und zugleich Schulweg für die Kinder aus dem ganzen Bereich. Sie ist Hauptzugangsweg zum Friedhof. Sie dient in der Hauptverkehrszeit als Abkürzung, unter anderem für die Schulbusse, und entlastet so die Ampelkreuzung B 470/ Breitenbacher Straße. Sie ist aber auch Zufahrt für die Gewerbebetriebe im unteren Bereich. Auch hier, so stellte sich schnell heraus, müssen die Interessen der Fußgänger und Radfahrer angemessen zur Geltung kommen. Eine im ISEK vorgeschlagene Einbahnregelung sollte auf die Machbarkeit im Detail geprüft werden – eine Verlagerung der Verkehrsströme in Richtung Untere Röth und Sollerin würde jedenfalls keine Problemlösung darstellen.
Verkehrsführung im Bereich Schulstraße/ Leinengraben/ Kirchenweg
Dass die Schulstraße dringend erneuert werden muss, liegt auf der Hand. Im Zuge der Planungen wird auch ein Verkehrskonzept erstellt, das drei Hauptziele verfolgt: Verbesserung der allgemeinen Verkehrssicherheit, Verbesserung der Schulwegsicherheit und erhöhte Aufenthaltsqualität.
Dabei stehen vor allem die Engstellen im unteren Leinengraben und an der Gefällstrecke am Ende des Kirchenwegs im Fokus. Hier soll Begegnungsverkehr vermieden werden. Unmittelbar vor der Grundschule und vor dem Lehrerparkplatz soll die Straßenführung klarer sichtbar werden. Insgesamt sollen Eltern dazu ermutigt werden, ihre Kinder nicht im Kurvenbereich unmittelbar an der Schule abzusetzen, um gefährliche Situationen weitgehend zu vermeiden.
Dass auch hier hohe Kosten auf die Stadt zukommen werden, war allen Teilnehmenden klar. Die Bürgermeisterin kündigte ein stufenweises Vorgehen an, durch das eine schrittweise Finanzierung möglich wird. Gleichwohl sollte für eine geordnete Entwicklung das Gesamtkonzept klar sein.
In der Stadtratssitzung am 14.7. wird über das Verkehrskonzept entschieden. Dann wird auch die Frage eine Rolle spielen, ob die Schulstraße als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen wird, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind, wo langsam gefahren werden muss und wo Parken nur in festgelegten Bereichen erlaubt ist. Ein solcher Schritt würde auch die Möglichkeit eröffnen den gesamten Bereich neu zu gestalten, für mehr Grün und eine hohe Aufenthaltsqualität zu sorgen.
Hitzemanagement in der Stadt
Auf dem Weg zurück in die Stadt wurde eingehend darüber diskutiert, wie man auf die immer häufiger auftretenden Hitzeperioden reagieren kann. Überall mehr schattenspendendes Grün, um das Aufheizen der Straßenflächen zu reduzieren und Trinkwasserbrunnen an mehreren Orten im Stadtgebiet waren zwei Forderungen, die Bürgermeisterin Christiane mit ins Rathaus nahm.
Fotos: Andrea Hutzler