Mensch und Natur im Bann der Worte und Klänge
Das Essener Ensemble Ruhr mit Musik und Poesie im Dampfbahn-Lokschuppen
Mozart und Mendelssohn-Bartholdy kennt man vielleicht aus dem Konzertsaal. Völlig neu konnte man Werke der beiden Komponisten im Lokschuppen der Dampfbahn Fränkische Schweiz erleben. Am Freitag und Samstag brachte das Essener Kammerorchester Ensemble Ruhr eine Collage aus Slam-Texten und Musik nach Ebermannstadt. Unter dem Titel „Und da verschob sich die Ruhe“ verzauberte es ein überraschtes und am Schluss überwältigtes Publikum.
Die Orchesterwerke unterstrichen und verstärkten die Botschaft der Slam-Poetin Tabea Farnbacher. Ihr Thema: Der Umgang der Menschen mit der Natur, aus der sie genommen sind und die ihre Lebensgrundlage ist.
Bezogen auf die Elemente Wasser, Erde, Feuer Luft, beschreibt sie in vier Durchgängen, wie aus ursprünglicher Harmonie durch das Tun des Menschen Entzweiung und Zerstörung erwachsen. Sie beginnt jeweils bei den Mythologien der Antike und der Bibel und endet bei den Umweltkatastrophen unserer Zeit.
Folgerichtig gehörten auch Werke der Moderne ins Programm wie Franz Schrekers Intermezzo für Streichinstrumente oder Ernest Chaussons Poème 25 und das Divertimento des zeitgenössischen finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara.
Im Bericht der NN spiegelt sich wider, wie beeindruckt die Besucherinnen und Besucher waren.
- „Überwältigend! Und voller Emotionen! Toll, dass so ein hochwertiges Ensemble hier in Ebermannstadt auftritt.“ (Bürgermeisterin Christiane Meyer)
- „Die Töne schaffen ein Bild zu den Texten und lösen Gefühle aus. Das passt dann zum Licht und der Atmosphäre im Lokschuppen.“ (Stellv. Landrätin Rosi Kraus)
- „Sehr beeindruckend. Auch die Form, in der die Erd- und Menschheitsgeschichte betrachtet und zusammengefasst wird.“ (Thomas Engel, stellv. Regierungspräsident Oberfranken)
Die NLE hatte ihre Mitglieder eigens auf das Konzertereignis aufmerksam gemacht, das zweimal ausverkauft war. Bei der Durchführung half der Kulturkreis Ebermannstadt, in dessen Vorstand ebenfalls NLE-Mitglieder aktiv sind.
Die Kulturbeauftragte des Landkreises, Marion Rossa-Schuster dankte dem Kuratorium für die Förderung von Kunst und Musik im Forchheimer Land e.V. als Veranstalter, sowie allen, die durch Geldspenden und persönlichen Einsatz dieses einmalige Ereignis möglich gemacht hatten. Nicht zuletzt galt ihr Dank der Stadt Ebermannstadt und den Mitarbeitern des Städtischen Bauhofs, die tatkräftig dafür sorgten, dass der Lokschuppen tatsächlich zum Konzertsaal wurde, der, nebenbei bemerkt, mit einer hervorragenden Akustik aufwarten konnte.